Eine Kritik an „Good Bye, Lenin!“

Die Wende – ein Ereignis, das als Meilenstein in die deutsche Geschichte eingegangen ist. Eine friedliche Revolution, die so weit entfernt scheint, jedoch sich erst vor drei Jahrzehnten ereignete.

Genau mit diesem Thema beschäftigt sich die Tragikomödie „Good Bye, Lenin!“ vom deutschen Regisseur Wolfgang Becker. Dieser Film erschien im Jahr 2003 und gewann zahlreiche Auszeichnungen. 121 Minuten, in denen Daniel Brühl die Hauptfigur Alexander Kerner verkörpert.

Im Film wird die Geschichte der Sozialistin Christiane Kerner erzählt, die die Wende verpasst, weil sie währenddessen im Koma liegt. Nach ihrem Aufwachen gaukelt ihr Sohn ihr vor, dass sie immer noch in den Zeiten der Deutschen Demokratischen Republik lebt. Nachrichten werden gefälscht, ein Zimmer wird umgebaut und Menschen werden von Christianes Sohn bezahlt, damit das Weltbild dieser Mutter nicht in Teile zerbricht.

Die Handlung versucht Privatleben und einen Teil der Geschichte Deutschlands in rund zwei Stunden amüsant zu verpacken.

Ist Becker dieser Versuch gelungen? Meine Antwort ist gespalten. Es ist ziemlich schwierig zwei so tragische Angelegenheiten – ein schwieriges Familienverhältnis, sowie die Wende – in einem so kurzen Zeitraum darzustellen, zudem noch humoristisch. Familie und Politik sind nicht die einzigen Themen im Film – mit dem Thema Liebe befasst sich „Good Bye, Lenin!“ auch. Damit der Film als Komödie gelten kann, wurden in mehreren Filmpassagen – meiner Meinung nach – nicht lustige Witze oder Situationen hinzugefügt. Ich finde manche Szenen überladen, weshalb es immer anstrengender wird, dem roten Faden zu folgen. Viele Nebengeschichten bleiben offen und man fühlt sich einfach überfordert.

Aber jede Münze hat zwei Seiten! Besonders überzeugt mich die Tatsache, was für ein gutes Bild man sich als Zuschauer von der DDR machen kann. Von Fußball bis zu Spreewälder Gurken – viele Seiten werden gezeigt, auf die man kaum kommen würde. Die großen Veränderungen, die mit der Wende kamen, sind gut in Szene gesetzt. In einem Filmabschnitt fliegt eine tonnenschwere Statue von Lenin über Berlin hinweg und in einer anderen Flimpassage ist ein rekonstruierter Supermarkt zu sehen. Ich finde nicht nur die Drehorte fantastisch, auch die Schauspieler verkörpern ihre Rollen so glaubwürdig, dass sie dich dazu bringen zu vergessen, dass es fiktive Gestalten sind. Unter Berücksichtigung der damaligen Möglichkeiten und den unterschiedlichen Bedürfnissen des Publikums, ist der Film  „Good Bye, Lenin!” alles in allem sehenswert. Nicht im Aspekt Technik, wie Kameraführung oder Videoqualität, sondern in wie informativ er für die Zuschauer ist. Falls du mehr über die DDR und die Wende wissen willst, dann ist dies die perfekte Tragikomödie für dich.

Eliana Dimitrova, Klasse 8a