Am zehnten März hat die Organisation U.N. Women UK eine Studie veröffentlicht, die behauptet, dass 97% der Frauen im Alter von 18-24 in Großbritannien sexuell belästigt worden sind.

Unter ,,sexuelle Belästigung’’ sind folgende Begriffe und Beschreibungen aufgelistet worden: 
angestarrt werden, angepfiffen werden, unerwünschtes Berühren oder Reiben des Körpers, Kommentare oder Witze, körperliche Verfolgung, unanständige Belichtung, Online-Kommentare oder Witze, Weitergabe von suggestiven oder unanständigen Inhalten persönlich oder online, gezwungen an sexuellem Verhalten teilzunehmen, Bilder ohne Einwilligung aufnehmen und / oder weitergeben lassen, unerwünschte sexuelle Andeutungen oder Anfragen nach sexuellen Gefälligkeiten. Noch eine Option gab es und sie hieß ‘’keine von diesen’’ und 3% der Frauen wählten diese. 

Auf diese Information gab es mehrere Reaktionen. Zum einen, die Menschen die diese Zahl, die 97%, schockierend fanden. Zum anderen, die Frauen, die diese Zahl mit einer ‘’scheint ungefähr richtig’’ Einstellung gelesen haben und anstatt schockiert zu sein einfach enttäuscht waren. Und dann die Männer, (natürlich nicht alle Männer, obwohl ich persönlich nichts gesehen habe, dass dagegen spricht, dass es alle Männer sind.) die einer eher verbreiteten Meinung zu sein scheinen, dass diese Zahl viel zu hoch sei, weshalb sie auf keinen Fall stimmen könne. Oder dass die Studie ungenau sei, da sie nur auf einer Gruppe von 1089 Frauen basiere, oder dass die Hälfte der genannten Handlungen gar nicht sexuelle Belästigung seien. Natürlich kann es nicht stimmen, es ist nur feministische Propaganda oder so etwas ähnliches. So, geklärt, jetzt müssen wir uns nicht mehr damit beschäftigen. Und niemand kommt auf die Idee, Gott bewahre, mit einer Frau zu sprechen und sie zu fragen ob diese Zahl realistisch ist. Ob sie vielleicht etwas oder sogar die Hälfte dieser Sachen erlebt hat. Aber wer will schon mit Frauen über Frauenkram reden, wenn man sich viel einfacher mit seinen Jungs über die Unverschämtheit dieser #MeToo Aufmerksamkeit suchenden, verwöhnten Mädchen unterhalten kann. 

Es ist wirklich enttäuschend zu sehen, dass viele Männer anstatt ihre Unterstützung zu zeigen, lieber genau das Gegenteil machen, weil das Problem zu groß scheint um wahr zu sein. Es ist ein komischer Paradox, der sein Ende nur dann finden kann, wenn mehr Männer auf Frauen hören würden, insbesondere wenn es um die Frauen selbst geht, anstatt nur auf die Meinungen von anderen Männern zu hören. 

Hana Kanter, 11b